Sound-Erstellung

 

Bei der Sound-Erstellung habe ich verschiedene Möglichkeiten ausgetestet. Entscheidend ist dabei welche Art von Sound-Typ ich benötige. So unterscheide ich zwischen drei unterschiedlichen Sound-Typen:

- Hintergrundgeräusche,

- Allgemeine Ansagen,

- Ansagen/Geräusche mit Anlagenbezug.

Hintergrundgeräusche:

Hintergrundgeräusche spiele ich auf meiner Anlage leise, quasi als Sound-Teppich ab, so dass immer etwas zu hören ist. Die hierfür brauchbaren Geräusche habe ich überwiegend als wav- oder mp3-Datei von einer der nachfolgenden Internet-Seiten heruntergeladen:

Oft sind es nur einzelne ganz kurze, wenige Sekunden lange Sound-Schnipsel. Man muss hier ein wenig stöbern, bis man passende Schnipsel gefunden hat, die sich dann sinnvoll zu einem längeren Sound-Fragment für eine der genannten Sound-Gruppe zusammenfügen lassen. Schön ist, dass man auf den genannten Seiten meist Suchfunktionen hat, die einem das Auffinden von geeigneten Sound-Schnipseln deutlich erleichtern. Beim Erzeugen der Sound-Fragmente habe ich darauf geachteten, dass ich für die unterschiedlichen Tagesphasen jeweils passende Sound-Schnipsel zusammenführe.

 

Allgemeine Ansagen:

Auch bei der Suche nach allgemeinen Ansagen, wie man sie vom Bahnbetrieb kennt, bin ich schnell im Internet fündig geworden.

 

Leider waren viele für mich nicht brauchbar, da oft z.B. in den Bahnsteigansagen ein lokaler Bezug zu Orten oder Zugzielen enthalten war, der nicht zu meinem Anlagenthema passte. Zudem hatten die gefundenen Sounds auch den Nachteil, dass sie offensichtlich direkt auf großen Bahnhöfen aufgezeichnet wurden, so dass der Hall in einer Bahnhofshalle und die sonstigen Nebengeräusche nicht stimmig zu meinem Anlagendesign waren.

 

Trotzdem habe ich auch hier einige schöne Sound-Fragmente gefunden, die ich einsetzen konnte. Zu diesen zählen z.B. Dienstanweisungen an Lokführer oder anderes Bahnpersonal, oder auch einige allgemeine Hinweisansagen. Insgesamt hatte ich aber zu wenige Sound-Fragmente für einen zufälligen Aufruf dieser Ansagen, so dass einfach zu oft Wiederholungen der Ansagen auftraten. Also habe ich mich entschlossen selbst weitere für mein Anlagenthema passende Ansagen zu erzeugen.

 

Ansagen/Geräusche mit Anlagenbezug:

Für diese Gruppe benötigte ich Geräusche und Ansagen, die vom Raspberry gezielt im Zusammenhang mit dem Eintreten von Ereignissen abgespielt werden. Einen Überblick über die erforderlichen kontextbezogenen Sound-Dateien habe ich bereits (hier) gegeben. Für das Knarren von Lokschuppentoren, für die Motorengeräusche der Drehscheibe und für Warnsignale bin ich schnell auf den oben genannten Internet-Seiten fündig geworden.

 

Etwas schwerer habe ich mich bei der Erzeugung von individuellen Ansagetexten getan. Zunächst habe ich die Texte selbst gesprochen und aufgenommen. Der Versuch durch die Variation der eigenen Stimme Abwechslung in die Ansagen zu bringen ist relativ kläglich gescheitert. Des weiteren habe ich auf das Anwerben von weiteren Sprechern bzw. Sprecherinnen im Familienkreis verzichtet.

 

Schließlich habe ich auf dem Raspberry das TextToSpeech-Modul „espeak“ genutzt, mit dem man (wie der Name schon sagt) den Rechner zum „Vorlesen“ einer Textsequenz bewegen kann. Obwohl dieses Modul schon eine ganze Reihe von einstellbaren Parametern zum Beeinflussen des Klangbildes besitzt (Lautstärke, Sprechgeschwindigkeit, Stimmhöhe, usw.) war ich mit dem Ergebnis nicht so recht zufrieden.

 

Heute verwende ich das Freeware-Programm Balabolka http://balabolka.site/de/balabolka.htm auf meinem PC, um einen beliebigen Text in eine mp3-Datei zu überführen. Das Programm greift auf die im Windows-System hinterlegten „Sprecher/Sprecherinnen“ zurück. Wenn man möchte kann man hier weitere Stimmen nachladen (allerdings muss man diese bis auf wenige Ausnahmen käuflich erwerben).

 

Auch mit Balabolka kann man die Stimmeigenschaften (Lautstärke, Stimmhöhe, Geschwindigkeit) variieren. So kann man Stefan auch mal wie Stefanie klingen lassen. Gelegentlich muss man durch Anpassung des Textes der Sprachausgabe ein wenig auf die Sprünge helfen. So erhält man z. B. erst durch die Eingabe von „Ranschierfahrt“ anstelle von „Rangierfahrt“ ein brauchbares Ergebnis.

 

Nachbearbeitung:

Bevor ich die verschiedenen Sound-Dateien auf den Raspberry übertrage, unterziehe ich diese noch einer Feinbearbeitung. Da die mp3-Dateien wie beschrieben auf unterschiedliche Weise erzeugt wurden, müssen die unterschiedlichen Lautstärkeniveaus angeglichen werden, damit später ein harmonisches Klangbild entsteht. Auch das Hinzufügen von etwas Hall oder Echo lassen einzelne Ansagen noch lebhafter klingen.

 

Alle Anpassungen, aber auch das Zusammenfügen von Sound-Schnipseln zu einem Sound-Fragment, führe ich mit Tausendsassa der Soundbearbeitung Audacity https://www.audacityteam.org/ aus. Dieses kostenlose Programm ist bei jeder Art von Sound-Bearbeitung, so finde ich, unverzichtbar. Nebenbei bemerkt: Hat man einen netten Videoclip gefunden, der einen für die Modellbahnanlage brauchbaren Sound enthält, so kann man diesen einfach mit Audacity auf dem PC als mp3-Datei extrahieren.

 

Es würde zu weit gehen, an dieser Stelle eine Anleitung zur Nutzung von Balabolka und Audacity, zu erstellen. Bitte sucht einfach nach entsprechenden Anleitungen und Tutorials im Internet, oder spielt einfach ein wenig mit den Programmen herum.