Beiwagen VB140:

 

Die Beiwagen VB140 wurden speziell für den Triebwagen VT75 entwickelt. Insgesamt wurden 62 dieser Beiwagen gebaut.

 

Sie hatten zunächst nur ein Dritte-Klasse-Abteil mit ca. 40 Sitzplätzen und einigen Klappsitzen. Schon 1935 erhielten die meisten Beiwagen eine Toilette. Gleichzeitig wurde in 16 Beiwagen auch ein Postraum eingebaut, sowie in sechs Beiwagen ein Zweiter-Klasse-Abteil mit sechs oder acht Sitzplätzen.

 

Knapp 40 dieser Beiwagen wurden nach dem Krieg von der Deutschen Bundesbahn übernommen. 1966 wurden diese Fahrzeuge ausgemustert bzw. an Privatbahnen abgegeben. Einige Exemplare befinden sich heute im Besitz von Eisenbahnmuseen.


Donnerbüchsen:

 

Mit dem Namen Donnerbüchsen bezeichnet man die zweiachsigen Durchgangspersonenwagen, also Personenwagen ohne getrennte Abteils der Deutschen Reichsbahn.

 

Im Gegensatz zu ihren Vorgängern waren sie vollständig aus Eisen bzw. Stahl hergestellt. Der Name beruht auf dem starken Dröhnen dieser Fahrzeuge aufgrund der nicht vorhandenen Dämmung. Sie wurden ab 1921 gebaut.

 

In mehreren Beschaffungsprogrammen zwischen den Weltkriegen wurden insgesamt mehr als 8250 Stück dieser Wagenart gebaut. Es gab Wagen der zweiten, dritten und vierten Klasse mit jeweils 66 Sitzplätzen. Die Bundesbahn setzte die letzten Wagen bis Ende der siebziger Jahre im Personenverkehr ein.

 

Bei vielen Museumsbahnen befinden sich diese Wagen allerdings heute noch im Einsatz. Im Eisenbahnmuseum Kohle und Stahl werden 2 Wagen der zweiten Klasse ausgestellt.


Nebenbahnwagen der Deutschen Reichsbahn:

 

Lokalbahnen wurden während der Länderbahnzeit als eine frühe Form des Nahverkehrs entwickelt. In der Regel waren die Personenwagen als Durchgangswagen, also Wagen ohne getrennte Abteils ausgelegt.

 

Die Königlich Bayerische Staatseisenbahn baute zwischen 1905 und 1911 zweiachsige Personenwagen mit einem Achsstand von 5 Metern und Plattformen mit offenen Übergängen. Diese Wagen wurden dann auch um Postpackwagen und Packwagen ergänzt. Weitere Wagentypen mit größerem Radstand folgten. Die Wagen wurden als durchgängige dritte Klassewagen oder als Wagen mit getrennten zweite und dritte Klassebereichen gebaut.

 

Bei unserem Ausstellungsstück handelt es sich um einen Postpackwagen in kurzer Bauart aus den dreiziger Jahren.


Personenwagen Länderbahn Bi32:

 

Der Wagen Bi 32 ist ein klassischer Personenwagen, wie er in den frühen Jahren der Eisenbahn, also um neunzehnhundert gerne bei den sogenannten Länderbahnen eingesetzt wurde. Er besitzt einen Holzaufbau mit Blechverkleidung.

 

Es standen 38 Sitzplätze auf Holzbänken zur Verfügung. Beheizt wurde der Wagen durch einen Ofen. Der Einstieg erfolgte über Einstiegsbühnen an den Wagenenden. Eingesetzt wurde dieser Wagen auf Nebenstreckenbahnen. Wir haben unser Wagenset, bestehend aus zwei dieser Personenwagen und einem Gepäckwagen liebevoll und möglichst vorbildgerecht restauriert.

 

Der Zugverband dient uns heute als Museumsbahn, mit der wir immer wieder gerne Besucherfahrten durchführen.


Gepäckwagen Länderbahn Pwi32:

 

Wenn die Personenwagen vom Typ Bi32 zu einem Personenzug zusammengestellt waren, begleitete meist ein Gepäckwagen mit Zugführerabteil den Personenzug. Dieses Zugführerabteil besitzt eine verglaste Aussichtskanzel, die es dem Zugführer ermöglichte den gesamten Zug während der Fahrt einzusehen. Der Zugführer konnte über die offenen Plattformen die übrigen Wagen des Verbandes während der Fahrt erreichen.


Umbauwagen AB4yg:

 

Die Deutsche Bundesbahn hatte nach dem zweiten Weltkrieg zu wenige Personenwagen. Man entschied sich daher die Räder und Untergestelle von Vorkriegswagen zu nutzen und ersetzte die alten Wagenkästen durch zeitgemäße Neukonstruktionen. So entstanden die zwei-, drei- und vierachsigen sogenannten Umbauwagen.

 

Unser vierachsiger Umbauwagen stammt aus dem Jahr 1959. Er besaß ursprünglich ein erste Klasseabteil mit 24 Sitzplätzen, ein zweite Klasseabteil mit 36 Plätzen sowie einen Toilettenraum. Er ist 19,50 Meter lang.

 

Die Innenausstattung war ganz im Charm der sechziger Jahre gestaltet: eine elfenbeinfarbene Deckenverkleidung , ein robuster Linoleum Fußboden, braune Kunstledersitzbänke in der zweiten und mit grauem Polster bezogene Sitzbänke in der ersten Klasse.

 

Die Ausmusterung der Wagen war für die Mitte der siebziger Jahre vorgesehen, hat sich aber wegen fehlender Ersatzwagen um gute zehn Jahre verzögert.

 

Unser Wagen wurde von der Stadt Dortmund in der Mitte der achtziger Jahre übernommen und einer neuen Verwendung zugeführt. Der Wagen wurde zu einem rollenden Theaterraum umgebaut. Unter der Überschrift Theater im Zug wurde er zur Aufführung von Theaterstücken in Bahnhöfen genutzt. In Dortmund hatte er am Gleis 2 seinen festen Stellplatz, er ging aber auch in der Bundesrepublik auf Reisen. Die Eröffnungspremiere fand 1990 statt. Das gespielte Stück hatte den bezeichnenden Namen: Der Junge im Zug.


Steuerwagen Bxf 796:

 

Für den Personenverkehr im S-Bahnbetrieb insbesondere auch im Rhein-Ruhr Bereich hat die Deutsche Bundesbahn knapp 400 Personenwagen vom Typ X-Wagen beschafft.

 

 

Die Wagen sind in der Regel als feste Wendezüge zusammengestellt, die im Betrieb nicht getrennt und daher wie ein Triebzug behandelt werden. Sie besaßen am hinteren Ende des Zugverbandes sogenannte Steuerwagen, in denen der Lokführer im Schiebebetrieb des Zugverbandes seinen Arbeitsplatz hatte. Von hier aus konnte er die schiebende Lok steuern.

 

Als Triebfahrzeuge wurden in der Regel Elektroloks der Baureihe 111 oder auch Dieselloks der Baureihe 218 eingesetzt. Da wir im Museum keine elektrifizierten Gleise besitzen, müssen wir Dampf- bzw. Diesel- Lokomotiven aus unserem Bestand zum Bewegen des Waggons einsetzen.

 

Unser Steuerwagen weist das ab 1987 eingeführte markante orange grau farbene Produktdesign auf. Er stammt aus der ersten Serie dieser Baureihe, die zwischen 1981-1984 gebaut wurde und trägt die Baureihenbezeichnung Bxf 796 Der Wagen hat eine Länge von etwas mehr als 25 Metern. Er hat 62 Sitzplätze und 105 Stehplätze. Die Mittelwagen, also die Personenwagen ohne Steuerabteil, waren etwas kürzer, hatten aber wegen des fehlenden Steuerabteils sogar 80 Sitzplätze. Die Wagen dieser Art waren bis ca. 2020 im Einsatz.