Beleuchtung

 

Denke ich an die Modelleisenbahn aus meiner Jugendzeit zurück, so war ich damals schon stolz auf einige mit kleinen Glühbirnen bestückte Plastikhäuschen. Außerdem leuchteten nicht ganz maßstäbliche Laternen den Bahnsteig aus. Die Lichter wurden von Hand ein- und ausgeschaltet und das war es dann aber auch.

 

Heute bieten LEDs in allen möglichen Formen und Farben ganz andere Möglichkeiten, um für die Modelleisenbahnanlage ein ansprechendes Beleuchtungskonzept zu entwickeln. Beeindruckt hat mich bei einem Besuch im Miniatur Wunderland Hamburg unter anderem das Tag-Nachtwechselszenario, mit dem die Anlagenbereiche in unterschiedliche Lichtstimmungen versetzt werden können. Ein klein wenig davon wollte ich auch auf meiner bescheidenen Anlage umsetzen.

 

Wie sieht nun mein Lösungsansatz aus?

 

Über den Raspberry habe ich einen Tag-Nachtzyklus realisiert. In einer einstellbaren Zeitspanne durchläuft die Anlage automatisch die Tageszeitbereiche Morgen, Tag, Abend und Nacht. Im Python-Programm wird die Länge der einzelnen Tagesphasen festgelegt. Da der Spiel- und Rangierbetrieb überwiegend tagsüber stattfinden soll ist diese Tagesphase länger andauern parametriert als die übrigen.

 

 

Auf dem Display des Raspberry wird jeweils angezeigt in welcher Tagesphase sich das System befindet (grüne Taste). Durch Anklicken einer Tagesphase-Taste kann man unabhängig von der Automatik jederzeit in die entsprechende Tagesphase springen. Ganz unten rechts in der Ecke des Displays wird die „Uhrzeit“ des Systems angezeigt. In den einzelnen Tageszeitbereichen werden dann typische Beleuchtungseinheiten ein- bzw. ausgeschaltet. Außerdem kann festgelegt werden wie lange ein Tag im Spielbetrieb dauern soll.

 

Die entsprechenden verbauten LEDs werden überwiegend über die On-Off-Relais-Ausgänge des Piface-Boards (in Tabelle hell rot hinterlegt) geschaltet. Andere LEDs im Zusammenhang mit speziellen Beleuchtungsaufgaben werden über die übrigen Pins des Boards direkt kontextbezogen aktiviert. Die Tabelle soll einen Eindruck über die umgesetzte Szenariensteuerung vermitteln. Sie lässt sich leicht anpassen, in dem einzelne Beleuchtungselemente auf einen andern Pin bzw. Relaisausgang des Piface-Boards gelegt werden. Unabhängig davon können LEDs auch direkt durch Lichtschranken z. B. in den Lokschuppen ein- bzw. ausgeschaltet werden.

 

Durch die Verwendung unterschiedlicher LED-Typen kann man sehr leicht ein abwechslungsreiches Gesamtlichtbild erzeugen. So kommen für die moderne Beleuchtung der öffentlichen Straße auf der Anlage LEDs mit kaltweißer Lichtfarbe zum Einsatz. Der Bahnsteig wird durch warmweiße LEDs in ein eher nostalgisches Licht gehüllt. Für flackernde Schweißlichter in Gebäuden machen sich hingegen besonders ins bläuliche leuchtende LEDs gut. In und an den Gebäuden werden LEDs mit diversen Leuchtfarben verwendet. Spotbeleuchtung kommen mit besonders hellen LEDs gut zur Geltung. Straßen- und Fußgängerunterführungen (z. B. an den Bahnsteigen) wirken mit gelblichen LEDs besonders schummerig und authentisch.

 

Da ich keine kommerziell zu erwerbenden Laternen verwenden wollte blieb mir nur der Selbstbau als Option, wobei dieser unter Verwendung von schwarzen Plastik-Trickhalmen als Laternenmasten (noch konnte ich diese kaufen), geeigneter LEDs inkl. Vorwiderstand und ein bisschen dünnem Draht schneller als gedacht zu bewerkstelligen war. Selbst unterschiedliche Laternenformen ließen sich auf diese Weise einfach realisieren.

 

Am Rande möchte ich den Hinweis geben, dass die seit ein paar Jahren in den 1€-Shops angeboten LED-Lichterketten ein sehr schönes Sortiment an unterschiedlich geformten LEDs in verschiedenen Weißtönen bieten. Ich trenne die Lichterketten auf und habe auf diese Weise schnell 10 bzw. 20 LEDs zur freien Verfügung. Auch die im Elektronikhandel für kleines Geld zu bekommenden SMD-LEDs sind eine gute Alternative, da sie den Bau von sehr kleinen Leuchten ermöglichen. Über die Wahl der Vorwiderstandsgröße (an 5 V so zwischen 160 Ohm bis 1 kOhm) lässt sich leicht die gewünschte Helligkeit für den Verwendungsort realisieren.