Anlagensteuerung

 

Im Prinzip ist die Frage nach der Form der Anlagensteuerung schnell beantwortet:

Natürlich digital !!!

 

Aber bei genauem Hinsehen gibt es große Unterschiede in der technischen Ausgestaltung.

 

Da alle neuen Loks bei Märklin mit mfx-Decodern ausgestattet sind, geht bei den Loks eigentlich kein Weg an der digitalen Steuerung vorbei, schon alleine um die umfangreichen Funktionen (Sound, Licht, Fahreigenschaften und ggf. Kupplungen) nutzen zu können. Neben den Loks sind allerdings auch Weichen und ggf. Signale anzusteuern. Alle Weichen auf meiner Anlage sollen mit elektrischen Antrieben ausgerüstet werden und werden somit grundsätzlich fernsteuerbar sein.

 

Es stehen zwei Gerätetypen zur Steuerung der Anlage bei Märklin zur Verfügung:

die Central Station 3 (CS3) und die Mobile Station (MS).

Die CS3 erlaubt die Steuerung der Loks (mit bis zu 32 Funktionen) und die Ansteuerung einer riesigen Anzahl von Magnetartikeln (z.B. Weichen und Signalen). Die Bedienung erfolgt über zwei Drehknöpfe und einem modernen 7-Zoll-Touchscreen, auf dem man auch den Gleisplan abbilden und über den man die Weichenstellungen anzeigen sowie die Weichen schalten kann. Die Weichen werden dafür mit Weichendecodern ausgestattet oder für je 4 Weichen wird ein m83 Decoder verbaut. Die Weichen können dann direkt über den Fahrstrom geschaltet werden. Allerdings ist die CS3 mit 649,99 € UVP nicht ganz billig. Da ich zudem viele der erweiterten Funktionen der CS3 auf meiner Anlage nicht nutzen werde, habe ich den Einsatz der CS3 verworfen.

 

Die MS ist eine preiswerte Alternative (UVP 99,99 €). Die MS verfügt über ein kleines 2,4-Zoll-Display und einen Drehknopf. Mit der MS können bis zu 11 Loks direkt auf der Anlage betrieben werden. Auch die Weichen lassen sich in ähnlicher Weise wie bei der CS3 über dieses Gerät steuern. Allerdings fehlt der Touchscreen zur Darstellung des Gleisplanes und zur Steuerung der Weichen. Man muss bei der Bedienung jeweils zwischen Lok-Steuerung und Weichen-Steuerung hin- und herschalten. Die MS zeigt auf dem Display im Modus Weichen-Steuerung jeweils für 2 Weichen die Weichenstellung an. Man hat also keinen unmittelbaren Überblick über die Stellung aller Weichen. So richtig begeistert hat mich die Vorstellung, in dieser Form meine Anlage betreiben zu müssen, nicht.

 

Aus den zuvor genannten Gründen habe ich mich für eine mehr traditionelle Form des Anlagenbetriebes entschieden. Für die Lok-Steuerung greife ich auf die MS zurück. Wahrscheinlich werden ohnehin nicht mehr als 10 Loks auf meiner Anlage stehen bzw. fahren.

 

Bei der Weichensteuerung setzte ich die Märklin-Stellpulte 72710 ein. An ein solches Pult können 4 Weichen angeschlossen werden. Die roten und grünen LEDs im Stellpult zeigen die Weichenstellung direkt an. Man muss bei dieser Betriebsvariante zwar von allen Weichen 3 Leitungen bis zur zentralen Position der Stellpulte verlegen, was aber bei den geringen Abmessungen meiner Anlage kein grundsätzliches Problem ist.

 

Auch bei der kostenmäßigen Bewertung schneidet diese Variante recht günstig ab.

 

Update:

Nachdem ich in den letzten Jahren meine Modelleisenbahn schrittweise aufgebaut habe kommen immer wieder Ideen zur Anlagenanpassung auf. Neben diversen Erweiterungen stehen auch immer wieder Anlagenverbesserung im Fokus.

 

Beim Thema der Anlagensteuerung habe ich mich sehr früh (auch aus Aufwandsgründen) auf das zuvor beschriebene Konzept festgelegt. Heute beobachte ich allerdings zwei grundlegende Nachteile.

 

Zum einen tritt auf meiner Anlage wie bei vielen anderen auch das bekannte Problem mit den Endschaltern in den Märklin-Weichenantrieben auf. Dies führt dazu, dass die „Rückmeldung“ der Weichenstellung über die rote und grüne LED in den Märklin-Stellpulten nicht mehr zuverlässig arbeitet. Oft leuchten beide LEDs und ich muss die Weiche mehrfach hin- und herschalten, um eine eindeutige Anzeige zu erhalten. Das in verschiedenen Foren vorgeschlagene Überbrücken dieser Endschalter kommt für mich nicht in Frage, da schnell mal die flinken Finger der Enkel einen Dauerbetrieb des Weichenantriebs bewirken und damit die Spulen im Antrieb zerstört werden. Außerdem ist dann natürlich die Anzeige über die LEDs im Stellpult mit dieser Maßnahme nicht mehr möglich.

 

Zum anderen stelle ich immer wieder fest, dass ich beim Schalten von gewünschten Fahrstrecken nicht auf die LEDs zur Beurteilung der Weichenstellung schaue, sondern lieber mit langem Hals die eigentliche Weiche betrachte. Zudem fehlt mir schlicht eine übersichtliche Darstellung der Weichenstellungen in einem Gleisschaltbild.

 

Aus diesen Gründe habe ich mich zu einer Anpassung meiner Anlagensteuerung durchgerungen. Es soll hier eine Lösung verfolgt werden, die sich aufwandsarm im Rahmen meiner bereits vorhandenen Anlagentechnik umsetzten lässt ….

 

... richtig: Es schlägt die Stunde für ein weiteres Raspberry-Anwendungsfeld. Mehr zur der Lösung ist im Abschnitt aktiver Gleisplan beschrieben.

 

So sieht mein "Arbeitsplatz" heute aus: