Dampflok Baureihe BR24:

 

Die Lokomotiven der Baureihe 24 waren Einheits-Personenzug-Lokomotiven der Deutschen Reichsbahn.

 

Sie wurden in den Jahren 1928 bis 1940 gebaut und von der Deutschen Bundesbahn zum Teil bis Anfang der siebziger Jahre eingesetzt. Der Spitzname der Lok war Steppenpferd, da sie speziell für die langen und flachen Strecken in West- und Ostpreußen entwickelt wurde.

 

Die Lok ist inklusive Schlepp-Tender knapp 17 Meter lang. Ihr sogenanntes Dienstgewicht beträgt etwa 100 Tonnen. Darin enthalten sind 16 Tonnen Wasservorrat und 6 Tonnen Kohle. Die Leistung der Lok beträgt 920 PS. Die Lok hat eine Höchstgeschwindigkeit von 90 bzw. 50 Kilometer pro Stunde mit Tender voraus.

 

Nur noch vier dieser Loks sind erhalten. Die hier ausgestellte ist im Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen zu Hause.


Dampflok Baureihe BR74:

 

Die Gattung T 12 war eine Personenzug-Tenderlokomotive der Preußischen Staatseisenbahn.

 

Sie wurde überwiegend im Nahverkehr oder auf Stadtbahnstrecken eingesetzt. Wegen der häufigen Bahnhofsstopps wurde ihre gute Beschleunigungsleistung geschätzt. Sie war allerdings auf Grund der knappen Wasservorräte und der raschen Kesselerschöpfung nicht für lange Strecken geeignet.

 

Die Lok ist mit ca. 12 Meter Länge relativ kompakt. Gebaut wurden die Loks schon in den Jahren 1902 bis 1921. 1925 übernahm die Reichsbahn 899 Stück als Baureihe 74. Die letzten Loks dieser Baureihe wurden erst Ende der sechziger Jahre ausgemustert.

 

Das Dienstgewicht, also inklusive Kohlen und Wasser, beträgt knapp 66 Tonnen. Die Leistung der Lok beträgt etwa 880 PS. Bei einer Wagenzugmasse von 300 Tonnen erreichte die Lok in der Ebene eine Geschwindigkeit von 75 Kilometer pro Stunde. Diese Geschwindigkeit konnte in beiden Fahrtrichtungen erreicht werden.

 

Von dieser Baureihe sind nur noch drei Loks erhalten.


Dampflok Baureihe BR80:

 

Die Tenderlokomotiven der Baureihe 80 waren Einheits-Rangierlokomotiven der Deutschen Reichsbahn. Sie sollten die zum Rangieren eingesetzten altersschwachen Streckenlokomotiven der Länderbahnbauarten auf großen Bahnhöfen ersetzen.

 

Zwischen 1927 und 1928 entstanden 39 Fahrzeuge, welche in verschiedenen Lokomotivfabriken gebaut wurden. Mit der Entwicklung dieser Baureihe, einer relativ sparsamen und einfachen Lokomotivbaureihe, wollte man die Kosten im Rangier-Betrieb senken.

 

Mit 575 PS und einem Gewicht von ca. 55 Tonnen erreicht die Lok eine Höchstgeschwindigkeit von 45 Kilometer pro Stunde. Dies ist für den Rangier-Betrieb vollkommen ausreichend. Zudem ist die Lok mit nur knapp 10 Meter Länge äußerst kompakt.

 

Nachdem sie bis zum Zweiten Weltkrieg hauptsächlich im Raum Leipzig und Köln im Einsatz waren, gingen nach dem Krieg 22 Exemplare an die Deutsche Reichsbahn und 17 an die Deutsche Bundesbahn. Bei der Deutschen Reichsbahn waren sie bis 1968 im Einsatz. In der Bundesrepublik wurde die letzte Lok der Bundesbahn 1965 außer Dienst gestellt.

 

Einige Exemplare haben im Ruhrgebiet bis 1977 als Werksloks der Ruhrkohle AG überlebt. Insgesamt sieben Lokomotiven dieses Typs sind heute noch erhalten.


Dampfspeicherlok GKM 3:

 

Dampfspeicherlokomotiven, auch als "feuerlose Lokomotiven" bezeichnet, wurden bevorzugt bei Werks- und Industriebahnen eingesetzt, bei denen der Dampf zum Nachfüllen der Lok praktisch als Nebenprodukt anfällt. Sie wurden bevorzugt in explosionsgefährdeten Umgebungen, wie z.B. in der chemischen Industrie, im Bergbau oder in Kraftwerken eingesetzt. Diese Maschinen waren günstig in der Anschaffung, sparsam im Verbrauch und sehr robust im täglichen Rangiereinsatz.

 

Die Loks wurden überwiegend als Rangierloks eingesetzt und konnten Anhängelasten von über 2000 Tonnen bewegen. Unsere Lok wurde 1952 von der Firma Henschel gebaut. Sie war im Großkraftwerk Mannheim im Einsatz.

 

Der Energievorrat der Lok besteht aus einer über den Siedepunkt von 100° Celsius hinaus erhitzten Wassermenge. Der Wasserinhalt betrug 20 m3 und der Dampfdruck 20 Bar. Der Dampfspeicher ist ein einfacher Druckbehälter. Er wird jedoch nicht einfach mit Dampf gefüllt, sondern von außen zugeführter Dampf erhitzt das im Kessel befindliche Wasser, welches etwa 2⁄3 des Kesselvolumens ausmacht. Durch das Einleiten von Dampf in das Wasser im druckdichten System wird diesem Energie zugeführt. Mit dem sich dabei aufbauenden Druck steigt die Siedetemperatur des Wassers. Mit einer Dampfbefüllung war die Lok für ca. 6 bis 8 Stunden betriebsbereit. Mit einem Restdruck von nur 1,5 Bar konnte die Lok mit eigener Kraft zur Füllstelle zurückkehren.


Diesellok V160:

 

1956 vereinbarte das Bundesbahn-Zentralamt München mit der Lokomotivfabrik Krupp in Essen die Entwicklung einer Mehrzweck-Diesellokomotive.

 

Geplant war ursprünglich eine Maschine mit einer Nennleistung von 1.600 PS. Die Loks erhielten die Baureihenbezeichnung V160. Sie sollten zwei Führerstände, zwei zweiachsige Drehgestelle, eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h, eine größte Länge über Puffer von rund 16 Meter sowie ausreichende Zugheizung für einen D-Zug mit zehn Wagen besitzen.

 

Anfang der sechziger Jahre lieferte die Firma Krupp sechs Prototypen aus. Sie waren mit unterschiedlichen 1.900 PS Motoren und Getrieben ausgerüstet. Danach folgten vier weitere Maschinen von Henschel.

 

Die ersten neun Loks der Baureihe V160 besaßen unterhalb der Stirnfenster einen wohlgerundeten Vorbau, der ihnen den Spitznamen „Lollo“ einbrachte. Dieser Spitzname spielte auf die italienische Filmschauspielerin Gina Lollobrigida an. Die zehnte Lok dieser Vorserie hingegen zeigte bereits das kantige, moderne Gesicht, das zum typischen Kennzeichen dieser Diesellok Familie werden sollte.

 

Die Loks der Vorserien wurden zwischen 1978 und 1984 ausgemustert und zum Teil nach Italien verkauft. Unsere Lok, die 2015 umfangreich Instand gesetzt wurde, ist eine der beiden heute noch betriebsfähigen Loks dieser Baureihe. Alle anderen Loks wurden verschrottet.


Diesellok V60:

 

Die Baureihe V 60 ist eine ursprünglich für die Deutsche Bundesbahn entwickelte Diesellokomotive für den Rangierdienst. Von dieser Lok wurden zwischen 1955 und 1963 über 900 Stück gebaut. 2015 waren noch über 200 bei der Deutschen Bahn im Einsatz. In Deutschland ausrangierte Loks versehen heute noch zuverlässig ihren Dienst im europäischen Ausland.

 

Alle deutschen namhaften Lokomotivhersteller waren am Bau dieser Lok beteiligt.

Die Lok hat ein Gewicht von knapp 50 Tonnen und eine Länge von 10,45 Meter. Sie hat einen 12 Zylinder Dieselmotor mit 650 PS. Der Tank fasst 1.500 Liter Diesel.

 

Der Dieselmotor musste vorgeheizt werden um ihn zu starten. Bei den ersten Loks dieser Baureihe war zu diesem Zweck ein kleiner Koksofen mit 150 Kilogramm Koksvorrat verbaut. Später wurde die Vorwärmung durch einen ölgefeuerten Brenner ersetzt.

 

Mit einer Geschwindigkeit von 60 Kilometer pro Stunde im sogenannten Streckengang und einer Geschwindigkeit von 30 Kilometer pro Stunde im Rangiergang war die Lok vielseitig einsetzbar. Die Loks kamen daher nicht nur im Rangierdienst, sondern auch vor leichten Güter- und Personenzügen zum Einsatz


Diesellok DHG 500:

 

Die Henschel DHG 500 ist eine diesel-hydraulische Lokomotive, die von den Henschel-Werken gebaut wurde. Die meisten Lokomotiven wiesen bei Auslieferung den Henschel-Standardanstrich in Blau mit zwei horizontalen Zierstreifen an den Vorbauten auf. Die Loks war vor allem für den Einsatz im schweren Werksdienst vorgesehen und mit ihren 500 PS hierfür sehr gut geeignet.

 

Die Lok wurde zwischen 1963 und 1976 in 62 Exemplaren, davon sechs mit Explosionsschutz gebaut. Die Loks gingen vornehmlich an Bergbaugesellschaften und Stahlproduzenten sowie Chemieunternehmen.

 

Die Lok konnte in zwei Geschwindigkeitsstufen betrieben werden und erreichte Geschwindigkeiten von 30 bzw. 50 Kilometer pro Stunde. Sie ist mit nur knapp 10 Metern sehr kompakt. Durch die spezielle Konstruktion der Achsen, die mittlere Achse war seitenverschiebbar gelagert, konnte sie kleine Kurvenradien bis herunter zu 80 Metern befahren. Die Loks sind teils heute noch im Einsatz.


Kleinlokomotive Köf X112:

 

Die Kleinlokomotiven K Ö F der Leistungsgruppe II wurden mit geringer Masse und geringer Antriebsleistung für leichte Rangieraufgaben entwickelt. Die Abkürzung K Ö F, steht für Kleinlokomotive mit Ölmotor und Flüssigkeitsgetriebe

 

Sie wurden ab 1932 bei der Deutschen Reichsbahn in Dienst gestellt und auf kleinen Bahnhöfen im leichten Verschub- und Rangierdienst eingesetzt.

 

Die Entwicklung dieser Fahrzeuge sollte die Abwicklung des Güterverkehrs wirtschaftlicher gestalten. Dazu sollte der entsprechend geschulte Aufsichtsbeamte die Rangieraufgaben mit der Lokomotive in Einmannbedienung erledigen können. Entsprechend wurden die Maschinen sparsam in Wartung und Unterhaltung entwickelt. Im Betrieb sollten sie ohne technisch geschultes Personal leicht bedienbar sein.

 

Gebaut wurden die Loks zwischen 1932 und 1965. Mit bis zu 150 PS waren sie für ihren Verwendungszweck ausreichend motorisiert. Zum Einsatz kamen 4 Zylinder Dieselmotoren. Die Maße sind mit 15 Tonnen Gewicht und einer Länge von nur knapp 7 Meter äußerst kompakt.

 

Die in unserem Museum vorhandene Lok ist nach dem zweiten Weltkrieg bei der Österreichischen Bundesbahn verblieben und vor einigen Jahren ins Ruhrgebiet zurück geholt worden.


Triebwagen VT75:

 

Der Triebwagen VT 75 ist eine in den dreiziger Jahren entwickelte 2-achsige Triebwagen-Baureihe der Deutschen Reichsbahn.

 

Er war im Personenverkehr auf Nebenbahnen im Einsatz. Von dieser Baureihe wurden von der Firma Busch in Bautzen 29 Exemplare gefertigt. Die Modelle der ersten Serie waren noch vollständig genietet, bei späteren Serien wurde die Schweißtechnik eingesetzt. Zunächst wurden hundertzwanzig PS starke Daimler-Motoren, später Motoren mit 135 PS verbaut. Der Triebwagen erreichte Geschwindigkeiten bis zu 75 Kilometer pro Stunde. Auffälliges Merkmal waren die beiden quergestellten Kühler auf dem Wagendach.

 

Der Triebwagen hatte 35 Sitze plus 3 Klappsitze, sowie 28 Stehplätze in der dritten Wagenklasse. Teilweise verfügten die Wagen über eine Toilette und einen Gepäckraum.

 

16 Fahrzeuge hat die Deutsche Bundesbahn nach dem Krieg in ihren Bestand übernommen und bis 1962 betrieben. Der angehängte Beiwagen VB 140 wird in der Rubrik Personenwagen beschrieben.


Diesellok KG 230:

 

Die KG 230 Rangierlokomotive wurde von der Firma Deutz ab 1962 gebaut. Sie wird der Leistungsklasse KÖF zugeordnet. KÖF steht für Kleinlokomotive mit Ölmotor und Flüssigkeitsgetriebe. Die Lok hat einen luftgekühlten 12 Zylindermotor mit 230 PS. Die Getriebe der Loks waren zu Gunsten einer hohen Zugkraft auf moderate Geschwindigkeiten von 20 bis 37 Kilometer pro Stunde ausgelegt.

 

Viele Betriebe der Großindustrie haben diese Loks für den werksinternen Einsatz beschafft. Die Loks wurden auf die speziellen Belange des Betreibers angepasst. So gab es z.B. auch explosionsgeschützte Exemplare, die für den Betrieb in der Chemieindustrie geeignet waren. Insgesamt wurden ca. 70 Loks in unterschiedlichen Ausgestaltung gebaut. Sie wogen zwischen 26 und 36 Tonnen.

 

In den meisten noch existierenden Loks ist noch der ursprüngliche Motor verbaut, der von geschultem Personal mit wenig technischem Aufwand gewartet und ggf. repariert werden kann. Die große Qualität der Konstruktion zeigt sich daran, dass die Loks bei fehlendem Bedarf nicht etwa verschrottet, sondern häufig weiter verkauft werden. Einige Loks versehen mittlerweile ihren Dienst im europäischen Ausland.

 

Unsere Lok war über viele Jahre bei der Ruhrkohle AG in Betrieb. Im Zuge der Zechenstilllegung im Ruhrgebiet wurde sie von der RAG ausgemustert und unserem Museum zur Verfügung gestellt.