Betrieb der Anlage:

 

Damit ein sicherer Betrieb der Anlage gewährleistet ist müssen einige technische Vorkehrungen getroffen werden. Dabei ist der vorgesehene Spiel- und Rangierbetrieb natürlich maßgeblich. Die folgenden Betriebssituationen musste ich dabei berücksichtigen:

  • Im rechten Anlagenbereich soll beim Befahren des zweigleisigen Bahnübergangs die Signalisierung am Bahnübergang automatisch aktiviert werden.
  • Ein- und abfahrende Züge vom Besucherbahnsteig (Gleis 2) sollen auf der OLED-Anzeige optisch und durch Ansagen akustisch begleitet werden.
  • Im verdeckten hinteren Teil der Anlage sollen Kollisionen von Zügen vermeiden werden.
  • Das Befahren der Drehscheibe bzw. der Fächergleise im Bahnbetriebswerk soll nur möglich sein, wenn die Drehscheibenposition dies erlaubt.
  • Das Befahren der Schiebebühne soll nur möglich sein, wenn die Schiebebühne in der richtigen Position steht. Es muss vermieden werden, dass Loks angekoppelte Waggons bei falscher Schiebebühnenposition in die Schiebebühnenmulde drücken.
  • Der Schattenbahnhofsbetrieb in der rechten äußeren nicht einsehbaren Gleisschleife soll kollisionsfrei und weitestgehend automatisiert erfolgen können.
  • An ausgewählten Stellen im Gleisplan sollen Haltepunkte ein Anhalten des Zuges im Bedarfsfall sicherstellen.
  • An kritischen Stellen ist eine exakte Ermittlung der Position von Fahrzeugen erforderlich.
  • Ein Handeingriff bei der Zusammenstellung von Zugverbänden und der Trennung dieser sollte weitestgehend vermieden werden.

Aktueller Gleisplan:

Hier der aktuelle Gleisplan inkl. der Erweiterung um die Modulanlage. In diesem Gleisplan sind nun zur Erfüllung der zuvor genannten Aufgaben Kontaktgleise, Schaltgleise, Entkupplungsgleise, Lichtschranken und Gleise, die eine Abschaltung des Fahrstromes ermöglichen, verbaut. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind in den folgenden Bildern die Positionen der einzelnen Betriebsmitteltypen getrennt dargestellt.

 

Schaltgleise:

Ein probates Mittel die Betriebsicherheit auf der Anlage zu erhöhen besteht darin, den Fahrstrom „B“ in bestimmten Situationen auf Teilen des Gleisnetzes abzuschalten. Über 4 Märklin-Schaltgleise (im Bild grün) wird immer dann, wenn eine Lok eine dieser Schaltstellen in Richtung des Kreuzungsbereichs des Schattenbahnhof überfährt auf den rot eingefärbten Gleisbereichen „B“ unterbrochen. So wird verhindert, dass eine weitere Lok in den kritischen Schattenbahnhofsbereich einfahren kann. Beim Verlassen des kritischen Bereiches wird durch das Überfahren eines der Schaltgleise auf den roten Gleisbereichen „B“ wieder zugeschaltet. Neben den Schaltgleisen wird noch ein Fernschalter in Form eines bistabilen Relais zur Umsetzung dieser Funktion benötigt.

 

Kontaktgleise:

Im folgenden Bild sind die realisierten Kontaktgleise grau dargestellt. In der rechten Gleisschleife sind zwei unabhängige Kontaktgleise (hell und dunkel grau) realisiert, da dort zwei Züge hintereinander abgestellt werden sollen. Die Kontaktgleise dienen zur Erkennung, ob sich eine bzw. mehrere Achsen eines Fahrzeuges in diesem Gleisabschnitt befinden. Diese Informationen werden zur Auswertung und Visualisierung an den Haupt-Raspberry übertragen. So wird die Belegung der Anschlussgleise zur Schiebebühne z.B. dazu genutzt, um die Weichen auf der Modulanlage auf Wunsch so zu schalten, dass ein weiterer Zug direkt auf ein freies Gleis geführt wird.

 

Lichtschranken:

Mit Lichtschranken (gelbe Symbole) werden die exakten Positionen von Fahrzeugen erfasst. Auch diese Informationen werden entweder an den Haupt-Raspberry zur weiteren Auswertung übertragen (z.B. im Bereich des nicht einsehbaren Gleisbereiches im hinteren Anlageteil) oder es findet eine unmittelbare Reaktion durch autarke kleine Elektronik-Schaltungen statt. Z. B. wird das Licht im Lokschuppen nur eingeschaltet, wenn die Gleis überspannende Lichtschranke ein Fahrzeug erkennt. Im Falle der Schiebebühne wird der Fahrstrom eines Anschlussgleises unmittelbar abgeschaltet, wenn sich ein Fahrzeug im Überwachungsbereich der zugehörigen Lichtschranke befindet und die Schiebebühne sich nicht in der Position dieses Gleises befindet. Eine Bewegung des Zuges rechts von den Lichtschranke soll allerdings auch dann möglich sein, wenn die Schiebebühne nicht in der passenden Position steht.

 

Fahrstrom-Abschaltung:

Im nächsten Bild sind die Gleisbereiche gelb bzw. orange markiert, die entweder durch eine Interaktion am Haupt-Raspberry (dunkles gelb) oder durch eine automatische Situationsauswertung (hellgelb bzw. orange) eine Zu- bzw. Abschaltung des Fahrstroms erfahren.

Bei der Drehscheibensteuerung wird sichergestellt, dass immer nur die beiden gegenüber liegenden Anschlussgleise, die über die Drehscheibenbrücke miteinander verbunden sind, eine Freigabe des Fahrstroms erhalten.

Die orangefarbenen Gleisbereiche werden direkt durch die Stellung der Schiebebühne beeinflusst, die hellgelben Gleisbereiche vor der Schiebebühne werden durch die Lichtschranken gesteuert. Die drei im Schattenbahnhofsbereich verbauten Gleisen zur Fahrstromabschaltung (rechte Gleisschleife) werden für den Fall, dass der Schattenbahnhof sich im Automatikbetrieb befindet ebenfalls direkt vom Haupt-Raspberry gesteuert.

 

Entkupplungsgleise:

Der Rangierbetrieb im „Museum“ erfordert, dass häufig Loks von Waggons bzw. Waggons voneinander entkuppelt werden müssen. Da nur einige meiner Rangierloks mit Telexkupplungen ausgerüstet sind und außerdem häufig auch die Auftrennung von Waggon-Verbänden anstehen, sind an den im Bild violett gekennzeichnet Stellen Entkupplungsgleise verbaut. Auch vor der Schiebebühne sind Entkupplungsgleise eingebaut, damit die Loks abkuppeln und über die Schiebebühne auf ein freies Gleis umgesetzt werden können.

 

Es ist wichtig, dass man sich über die Notwendigkeit von Schalt- und Kontaktgleisen sowie über die Gleisbereiche, die über einen abschaltbaren Betriebsstrom verfügen müssen, frühzeitig Gedanken macht. Jede Änderung oder Erweiterung würde das Wiederaufnehmen des betroffenen Gleismaterials erforderlich machen, was natürlich bei bereits fertiggestellter Landschaftsgestaltung u.U. sehr aufwendig sein kann.

 

Auch mir ist dies im Zuge meiner Erweiterungen des Gleisplanes und des Betriebskonzeptes nicht erspart geblieben. Da ich die Gleise aber nur punktuell verschraubt und nicht einschottert habe, hat sich der Aufwand in Grenzen gehalten.

 

Ein YouTube-Video zum Betriebskonzept meiner Anlage findet ihr hier.